Testprojekt 'Duin voor Dijk' zur Verhinderung von Sturmschäden

Der erwartete Anstieg des Meeresspiegels

Die Erwärmung der Erde führt zu einer Ausdehnung von Seen und Ozeanen, zum Schmelzen der Polkappen wie auch der Gletscher und folglich zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Um das Jahr 2100 wird der Meeresspiegel vermutlich zwischen 30 und 140 cm höher liegen als im Vergleichsjahr 2000. Um das Jahr 2150 wahrscheinlich zwischen 40 und 500 cm. Der exakte Anstieg des Meeresspiegels ist stark davon abhängig, wie wir uns als Menschen in den kommenden Jahrzehnten verhalten. 

Wenn der Meeresspiegel um 1 Meter ansteigt, bedeutet dies, dass die heutige Hochwasserschutzeinrichtung bei Knokke-Heist an entscheidenden Stellen nicht mehr ausreichen wird und wir somit bei Stürmen Risiken wie Überschwemmungen, Versalzung, sozioökonomischen Schäden, Schäden an der Natur etc. ausgesetzt sein werden. Kurzum, wir müssen JETZT handeln, um unsere schöne Ostküste zu bewahren. 

Ort

In verschiedenen Studien wurden einige Wahrscheinlichkeiten und Problembereiche je Küstenzone in Knokke-Heist herausgearbeitet. Es wurde ermittelt, dass die Zone im Bereich Rubensplein bis zur Dünenreihe bei Het Zoute erheblichen Risiken ausgesetzt ist. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels um 1 Meter würde es aufgrund des schmalen Küstenstreifens zu erhöhten Sicherheitsrisiken kommen. Außerdem finden in dieser Zone bereits intensive Instandhaltungsprogramme mittels Sandaufspülungen statt.

Dies bedeutet, dass der dortige Streifen zwischen dem Rubensplein östlich des Sportstrands bis etwa 200 Meter in Richtung Van Bunnenplein somit der geeignetste Standort für ein Testprojekt ist.

Duin voor dijk [ Düne vor Deich ike]

Duin voor Dijk lautet die Bezeichnung für eine Art hybrider Küstenschutzmaßnahme, in deren Rahmen einschneidende Maßnahmen (der Deich) mit milden Maßnahmen (Anlegen einer Düne) kombiniert werden, um die Küste vor dem Anstieg des Meeresspiegels zu schützen.

Das Testprojekt wird 2 Zonen von jeweils 30 mal 90 Meter umfassen. In Zone 1 wird Helmgras angepflanzt, in Zone 2 wird der spontane, embryonale Dünenbewuchs stimuliert, indem die bestehende Vegetation wiederverwendet wird. Wissenschaftler werden den Einfluss des Dünenbewuchses untersuchen. Wir bitten somit eindringlich darum, die abgesperrten Dünenzonen zu meiden, sodass sich die Natur dort vollständig entwickeln kann! Zwischen den beiden Dünenzonen wird es einen Durchgang zum Meer geben.

Weshalb bezeichnen wir die Maßnahme als Testprojekt? Helmgräser wie auch die Dünenvegetation werden angepflanzt, um daraus zu lernen und konkrete, wissenschaftlich basierte und auf unsere Kommune zugeschnittene Erkenntnisse zu gewinnen. Die Auswirkungen von Springfluten und starker Stürme auf die Testzonen werden dokumentiert. Die Testzonen liegen zudem näher an der Hochwasserlinie als bislang üblich. Auf diese Weise soll geprüft werden, ob die angedachte milde Schutzmaßnahme in der Lage ist, bei schwerem Sturm Schutz zu bieten oder ob an dieser Stelle doch einschneidendere Eingriffe notwendig sind. Daher an dieser Stelle nochmals unsere eindringliche Bitte, die Absperrungen für dieses Testprojekt zu respektieren.